Harnwegserkrankungen
Zu den Harnwegen beim Pferd gehören die Nieren als harnbildende Organe, die Harnleiter, die den Harn in die Blase leiten, die Blase, die den Urin sammelt und zuletzt die Harnröhre, aus der der Urin letztendlich abgesetzt wird.
Hat ihr Pferd häufigen Harndrang, trinkt sehr viel oder der Urin hat eine ungewöhnliche Farbe, sollten die Harnwege eingehend untersucht werden.
Auch Unrittigkeit bzw. Steifheit oder Kolik können durch Harnwegserkrankungen hervorgerufen werden.
Zunächst wird der Patient allgemein untersucht. Zur Beurteilung der Funktion der Niere wird eine Blutprobe genommen.
Als Früherkennungsmerkmal bei Nierenschäden gibt es den SDMA-Wert. Alle anderen „Nierenwerte“ zeigen erst Veränderungen, wenn schon über 75% des Nierengewebes zerstört sind.
Zur weiteren Diagnostik kann eine Urinprobe gewonnen werden. Je nach Fragestellung eignet sich hierfür spontan abgesetzter Urin oder der Urin muss mittels Harnkatheter gewonnen werden. Der Urin wird in seiner Farbe und bzgl. möglicher Beimengungen beurteilt und chemisch weiter untersucht. Außerdem wird das spezifische Gewicht bestimmt. Anhand dessen kann die Konzentrationsfähigkeit der Niere beurteilt werden. Bei Verdacht einer Infektion wird der Urin auch bakteriologisch untersucht.
Mittels Ultraschall lassen sich ggf. gewebliche Veränderungen der Nieren nachweisen. Außerdem lassen sich Umfangsvermehrungen, Sediment oder Steine in der Blase darstellen.
Auch Zystoskopien der Harnblase sind möglich. Dabei wird ein Videoendoskop über die Harnröhre bis in die Blase vorgeschoben.