Wenn man sich nicht mehr riechen kann….
Vorgestellt wurde ein 20-jähriger Warmblutwallach der aufgrund einer chronisch obstruktiven Bronchitis immer mal wieder verstärkten Nasenausfluss zeigte.
Nur dieses Mal war es etwas anders, was die Besitzerin bis dato aber nicht genau zuordnen konnte. Der Wallach roch irgendwie komisch und der Nasenausfluss beschränkte sich dieses Mal nur auf eine Nüster.
Schnell konnte eine erste Verdachtsdiagnose gestellt werden, denn wer diesen Geruch kennt vergisst diesen nie wieder.
Ein entzündeter Zahn hatte zu einer Kieferhöhlenvereiterung geführt.
Durch Röntgen des betroffenen Oberkiefers – denn nur die Oberkieferzähne des Pferdes können an einer Nasennebenhöhlenvereiterung beteiligt sein – und der eingehenden Untersuchung der Maulhöhle mittels eines Zahnendoskops konnte der Übeltäter schnell lokalisiert werden.
Der letzte Backenzahn auf der linken Seite, der sogenannte „211“ hatte sich massiv entzündet und das umliegende Zahnfach mitsamt dem dahinterliegenden Zahnfleisch in Mitleidenschaft gezogen.
In einer Standnarkose wurde der Zahn zunächst gezogen und daraufhin das Zahnfach mittels Tamponaden zur Maulhöhle hin verschlossen. Leider hatte der Zahn bereits in größerem Umfang den darüber liegenden Kieferknochen und dass Weichteilgewebe in Mitleidenschaft gezogen. Daher war eine weitere Sitzung notwendig um das in der Folge veränderte Gewebe zu entfernen.
Nach intensiver Therapie ist nun alles wieder vollkommen abgeheilt und man sieht sich erst wieder zur jährlichen Zahnkontrolle.