Kastration in der Pferdeklinik
Für die Kastration sollte der Hengst bereits am Vortag in die Klinik gebracht werden, um sicher zu stellen, dass am nächsten Morgen nichts mehr gefressen wird und um den Stress vor der Narkose durch Transport und Stallwechsel so gering wie möglich zu halten. Bereits am Vorabend wird mit der Verabreichung der Antibiose begonnen, in den meisten Fällen wird diese über das Futter verabreicht.
Am OP-Tag erfolgt zunächst eine Allgemeinuntersuchung, die Temperatur wird gemessen und Herz und Lunge werden abgehört. Anschließend wird das Pferd sediert und eine Stelle an der Halsvene zum Einsetzen des Venenkatheters geschoren und steril vorbereitet. Über diesen Zugang wird die Narkose eingeleitet.
Wenn das Pferd auf dem Operationstisch liegt, wird es an die Beatmung und Überwachung angeschlossen und das Operationsfeld zuerst vorgereinigt und danach steril gewaschen und desinfiziert.
Wenn der Patient post-OP in der gepolsterten Aufwachbox liegt wird gewartet bis dieser in aller Ruhe von alleine aufsteht. Erst wenn das Pferd wach genug und sicher auf seinen Beinen steht, wird es zurück in seine Box gebracht. Am Abend nach der OP wird der Venenkatheter gezogen und das Pferd wird mit Heucobs angefüttert.
Die nächsten Tage erfolgen Wundkontrolle (OP-Naht) und Temperaturkontrolle und der Patient bekommt weiterhin die Antibiose. Nach ein paar Tagen darf das Pferd wieder nachhause.